Die Schönstattbewegung
Die Schoenstattbewegung (http://www.schoenstatt.de)
wurde 1914 von Pater Josef Kentenich gegründet. Hintergrund war der folgende:
Josef Kentenich war junger Pater bei den Pallottinern und dort als "Spiritual" (also als Ansprechpartner
in persönlichen Dingen) für die Schüler eines Pallottiner-Internates in Schönstatt (Stadtteil von Vallendar
im Rheinland) eingesetzt.
In solchen Häusern herrschte damals ein sehr strenger Ton. Entsprechend stark war der Freiheitsdrang und Widerstand der Jugendlichen. Einige seiner Vorgänger waren an dieser Aufgabe gescheitert.
Pater Kentenich erkannte, dass nicht militärische Disziplin, sondern Freiheit und Vertrauen das richtige Mittel ist, mit den Jungen umzugehen. Die Jungen waren begeistert und entwickelten sich zu tollen Persönlichkeiten.
Als Versammlungsraum richtete sich die Gruppe eine ehemalige verwahrloste Friedhofskapelle her. Pater
Kentenichs Pädagogik war aber in einem tiefen Glauben an die Vorsehung Gottes begründet.
Er wollte die Jungen in erster Linie zu einem echten tiefen Gottesglauben bringen.
1914 offenbarte er ihnen in einem Vortrag in der Kapelle seine kühnen Gedanken: Er fragte sich, ob es
neben den grossen Wallfahrtsorten, wie z.B. Lourdes nicht auch sein kann, dass ein Ort ganz unscheinbar
durch die tägliche Hingabe zwischen Gott und Mensch zu einem Gnadenort werden kann,
wo Gottesbegegnung möglich ist.
Der Gedanke begeisterte die Jugendlichen. Kurz davor war h der 1. Weltkrieg ausgebrochen, viele der Jugendlichen mussten an die Front und verbreiteten die Idee Schönstatts weiter. So wuchs die Bewegung im Laufe der Jahre immer weiter. Es entstand der Wunsch nach der Möglichkeit, den Glauben in verbindlichen Gemeinschaften oder auch in losen Treffen zu vertiefen. Zu Lebzeiten des Gründers entstanden mehr als 20 voneinander unabhängige Gemeinschaften für Frauen, Männer, Familien, Jugendliche, die sich durch die Art der Gemeinschaftsbindung unterscheiden, von ganz freien Formen bis zu ordensähnlichen Säkularinstituten.
Durch seine Inhaftierung im KZ Dachau während des 2.Weltkriegs und durch seinen Aufenthalt in Milwaukee verbreitete sich die Bewegung ab 1945 international. Es entstand die Idee, die Gnadenkapelle in Schönstatt originalgetreu nachzubauen. (Die Kapelle in Bethanien ist eine von ca. 200 solchen Kapellen weltweit.)
Pater Kentenicht starb 1968. Die Schoenstattbewegung hat (inkl. der vielen, die zu keiner festen Gemeinschaft gehören, sich aber als Schönstaetter fühlen) ca. 1 Mio Mitglieder. (Sehr viele inzwischen in Südamerika).
Inhaltlich ist ein Schwerpunkt die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu dem Idealbild, wie sich Gott
einen jeden gedacht hat. Es gibt dazu ganz konkrete Formen: z.B. sein eigenes Lebensmotto in einem Satz zu
formulieren, durch kleine taegliche Vorsätze danach streben, dieses Ideal zu erreichen, etc.
Die Beziehung zu dem Menschen, der wohl die engste Beziehung zu Jesus hatte (der Gottesmutter Maria)
ist ebenfalls von zentraler Bedeutung.